Heilige


Heiliger Nikolaus

In der orthodoxen Kirche ist die Verehrung seit dem 6. Jahrhundert belegt, als Kaiser Justinian um 550 in Konstantinopel eine dem Nikolaus geweihte Kirche errichtete. Nikolaus’ Wirken hat zu vielfältigen Legendenbildungen beigetragen, die im Laufe der Jahrhunderte dazu führten, dass er als einer der wichtigsten Heiligen angesehen wurde. Die Legenden basieren allerdings nicht nur auf dem Leben des Bischofs von Myra, sondern auch auf denen eines gleichnamigen Abtes des Klosters Sion bei Myra, der später Bischof in Pinara war und 564 starb.



Heiliger Nikolaus
Stillung des Seesturms In Seenot geratene Schiffsleute riefen in ihrer gefährlichen Lage den heiligen Nikolaus an. Ihnen erschien ein mit Wunderkräften ausgestatteter Mann und übernahm die Navigation, setzte die Segel richtig und brachte sogar den Sturm zum Abflauen. Daraufhin verschwand der Mann wieder. Als die Seeleute in der Kirche von Myra zum Dank für ihre Rettung beteten, erkannten sie den Heiligen und dankten ihm. Wegen dieser und ähnlicher Erzählungen wurde Nikolaus zum Patron der Seefahrer.



Ein verarmter Kaufmann konnte seine drei Töchter nicht standesgemäß verheiraten, da er keine Mitgift für sie hatte. Aus der Not heraus, wollte er sie zu Prostituierten machen. Nikolaus hörte davon. An drei Nächten warf er jeweils eine goldene Kugel durchdas Fenster der drei Jungfrauen, und sicherte ihnen so die Mitgift.
Stiefel, Schuhe oder Strümpfe werden am Nikolausabend von den Kindern vor die Tür gestellt, die heimlich über Nacht von Nikolaus mit Süßigkeiten gefüllt werden; dieser Brauch basiert auf der Legende von den drei Jungfrauen, die nachts von Bischof Nikolaus beschenkt wurden.



Heiliger Paisios

Gedenktag orthodox: 12. Juli * 25. Juli 1924 in Pharasa, heute Ruinen nahe Yaprakli Köyü bei Adiyaman in der Türkei † 12. Juli 1994 in Souroti bei Thessaloniki in Griechenland Name bedeutet: der Spielerische (griech.) Paisios' Grab wird im Johannes-Kloster bei Souroti verehrt. Am 12. Juli 2015 - also dem ersten liturgischen Festtag des neu Heiliggesprochenen, wurde in St. Andrä am Zicksee in Österreich das erste orthodoxe Kloster des Landes gegründet mit dem Titel Heiliges Kloster Maria Schutz und des hl. Paisios vom Berg Athos.

Arsenios Eznepidis wurde kurz vor dem Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei in Kappadokien geboren. Nach dem Bevölkerungsaustausch kam die Familie in das Bergstädtchen Konitsa nahe der albanischen Grenze - wo sein Wohnhaus als Gedenkstätte erhalten ist. Dort besuchte Arsenios die Schule und machte eine Lehre zum Schreiner. Nach seinem Soldatendienst während des Bürgerkriegs, der Griechenland 1946 bis 1949 erschütterte, ging Arsenios 1950 auf den Athos, erst ins Kloster Koutloumousíou, dann ins Kloster Esfigménou, wo er Mönch wurde und den Namen Averkios erhielt. Bald danach ging er ins Athos-Kloster Kloster Filotheou, wo sein Onkel Mönch war und er 1957 das Kleine Schema und den Namen Paisios verliehen bekam. 1958 wurde er gebeten, einige Zeit in seinem Heimatdorf zu verbringen, um die Menschen seelsorgerisch und mit caritativen Aktionen zu unterstützen und damit zu verhindern, dass die Mission protestantischer Gruppen Erfolg hat. 1962 ging Paisios ins Katharinenkloster auf den Sinai, 1964 kehrte er zum Berg Athos zurück ins Kloster Ivíron und zog nach einiger Zeit in eine Zelle in der Siedlung Katounákia. Diese musste er verlassen, weil er krank wurde, 1966 wurde ein Teil seiner Lungen entfernt. Im selben Jahr kehrte er zurück, ging in die Zelle des Heiligen Kreuzes, die zum Kloster Stavronikíta gehört, und bekam dort das Große Schema. 1979 ging er in die Zelle Panagouda, eine Einsiedelei des Klosters Koutloumousíou. 1993 wurde bei ihm Krebs diagnostiziert und operiert, nach seiner Genesung wurde er - weil sein Zustand eine Rückkehr auf den Athos nicht erlaubte - ins 1972 gegründete Johannes-Kloster bei Souroti gebracht, wo ihn die Nonnen pflegten und an dessen Gründung er ab 1967 mitgewirkt hatte. Kanonisation: Paisios wurde am 13. Januar 2015 vom Ökumenischen Patriarchat in Konstantinopel heiliggesprochen, dies war die zweitschnellste Heiligsprechung in der jüngeren Kirchengeschichte.
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